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STATEMENT DER KALIFORNISCHEN MANDELGEMEINSCHAFT ZUM TV-BEITRAG

STATEMENT DER KALIFORNISCHEN MANDELGEMEINSCHAFT ZUM TV-BEITRAG

28/1/2019

Am Abend des 23. Januar wurde ein Fernsehbeitrag über die kalifornische Mandelproduktion ausgestrahlt.

Der Beitrag zeigte ein unzutreffendes Bild der aktuellen Wassersituation in Kalifornien und bezog sich auf eine ungenaue Medienerzählung aus dem Jahr 2014, bei der die Mandelfarmer zu Sündenböcken für die Wasserprobleme des Staates gemacht wurden.

Der Beitrag basiert fast ausschließlich auf der Tatsache, dass Kalifornien 2014 mit einer schweren Dürre konfrontiert war. Es ist nicht zu leugnen, dass die Dürre den Staat getroffen und viele wichtige Erkenntnisse für die Mandelgemeinschaft gebracht hat, doch sollte nicht vergessen werden, dass die Dürre auch von Gouverneur Jerry Brown vor zweieinhalb Jahren im September 2016 für beendet erklärt wurde. Aus diesem Grund halten wir einige der im Beitrag verwendeten Dürrebilder für irreführend und sie berücksichtigen nicht die kontinuierlichen Verbesserungen, die seit 2014 im gesamten Staat zu beobachten waren.

Wir wissen, dass es nicht die erste Dürre war, die Kalifornien erlebt hat – und dass es auch nicht die letzte sein wird. Und da Kalifornien vielfältige Naturlandschaften, mehr als 40 Millionen Menschen und über 350 verschiedene Nutzpflanzen beherbergt, wird Wasser immer wichtig für die Politik und das öffentliche Denken sein und bleiben. Als Teil dieser Gemeinschaft setzen sich die Mandelfarmer weiterhin für eine kontinuierliche Verbesserung, Innovation und ein verantwortungsvolles Wassermanagement ein.

Durch verbesserte Produktionsmethoden und den Einsatz effizienter Mikrobewässerungstechnologien konnten die kalifornischen Mandelfarmer die Wassermenge, mit der ein Pfund Mandeln angebaut werden, um 33 Prozent reduzieren[1]. Tatsächlich haben heute mehr als 80 Prozent aller kalifornischen Mandelplantagen diese Mikrobewässerungstechnologien eingesetzt[2], fast doppelt so viele wie der kalifornische Bundesdurchschnitt von 42 Prozent der Betriebe.[3]

Zudem hat sich die kalifornische Mandelgemeinde kürzlich dazu verpflichtet die Wassermenge, die für den Anbau eines Pfundes Mandeln benötigt wird, bis 2025 um weitere 20 Prozent zu reduzieren.

Im Beitrag gibt es darüber hinaus sachliche Ungenauigkeiten, die einer Korrektur bedürfen:

Mandeln: Reich an essentiellen Nährstoffen

Die Sendung behauptete, es werden „etwa 15.000 Liter Wasser“ zur Produktion eines Kilo Mandeln benötigt. Neue Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass der Wasserfußabdruck von kalifornischen Mandeln tatsächlich kleiner ist als dieser zuvor berichtete globale Durchschnitt. Die in dem Beitrag vorgestellte Statistik stammt aus einem Bericht[4], der den Wasserfußabdruck für viele verschiedene Lebensmittel mit einer einheitlichen globalen Methodik detailliert beschreibt.

Während sich dieser Bericht auf maximale globale Durchschnittswerte stützt, analysierte die neue Studie die Kalifornien-spezifischen Bedingungen und Ernteerträge und fand einen Gesamtwasserfußabdruck für Mandeln von 10.240 Litern pro Kilogramm[5]. Wichtig ist, dass der Wasserfußabdruck von Mandeln aufgrund der Ernährungseigenschaften, die sie liefern, stark von dem von anderen Früchten wie Wassermelonen und Äpfeln (mit denen sie in der Sendung verglichen wurden) abweicht. Im Allgemeinen benötigen Pflanzen mehr Energie und damit Wasser, um Proteine und Fette zu produzieren als Kohlenhydrate und Zucker.[6]

Kalifornien: Einzigartiges, mediterranes Klima

Die Sendung berichtete, dass Südkalifornien einer „der trockensten Orte der Erde” sei. Hierfür gibt es jedoch keinen Beleg. Im Allgemeinen ist Kalifornien eine der fünf Regionen der Erde, die ein mediterranes Klima aufweisen. Außerdem werden Mandeln in Südkalifornien, dem Land südlich der Tehachapi-Bergkette, gar keine Mandeln angebaut. Sie werden im kalifornischen Central Valley angebaut, jenem Tal, das sich 450 Meilen senkrecht durch die Mitte des Staates erstreckt. Obwohl es innerhalb dieser Region einige klimatische Unterschiede gibt, wie z.B. mehr Sonnenschein in der südlichen Hälfte, der günstigere Wachstumsbedingungen und allgemein höhere Erträge mit sich bringt, kann keine Gegend davon als einer „der trockensten Orte der Erde” bezeichnet werden.

Zusätzlich zu diesen Ungenauigkeiten haben wir festgestellt, dass die Sendung in folgenden Bereichen einen Mangel an zutreffendem Kontext aufweist:

Eine wichtige Tatsache ist, dass das Wasser, das für den Anbau einer Mandel verwendet wird, in Wirklichkeit vier Produkte hervorbringt: den Kern, den wir essen, die Hülle und die Schale, die ihn schützen, und den Baum selbst. Die Bäume speichern Kohlenstoff und werden am Ende ihres Lebens in Strom umgewandelt, die Schalen werden zu Vieheinstreu und die Hüllen sind nahrhaftes Futter für Milchvieh, was den Wasserbedarf für den Anbau anderer Futterpflanzen reduziert.

Im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln, die Kerne, Schalen und Rinden hinterlassen können, geht bei Mandeln nichts verloren. Auch erforschen die Mandelfarmer Möglichkeiten für eine weiterführende, optimale Nutzung dieser Materialien – z.B. für die Stärkung recycelter Materialien, für die Verbesserung der Bodengesundheit und sogar für den Einsatz in Tee, Apfelwein und Bier.

Engagement für eine nachhaltige Nutzung des Wassers in Kalifornien

Ein wichtiger Aspekt der kalifornischen Wasserwirtschaft ist der verantwortungsvolle Umgang mit den Grundwasserressourcen. Die Sendung diskutiert dies durch verschiedene Erwähnungen von Grundwasserleitern, wobei es sogar anerkennt, dass Grundwasser kollektiv das größte Wasserspeichersystem Kaliforniens ist, doch erkennt es nicht den Einsatz der Mandelfarmer zum Schutz dieser Ressource an.

Durch eine Partnerschaft mit der Sustainable Conservation, Universität von Kalifornien, Davis, dem Lawrence Berkeley National Labor und anderen, die im Jahre 2015 startete, unternahm das Almond Board die ersten Schritte innerhalb der landwirtschaftlichen Gemeinschaft, um die Grundwasserneubildung auf landwirtschaftlichen Flächen in Angriff zu nehmen. Laufende Forschungs- und Feldversuche befassen sich mit der Grundwasserneubildung in landwirtschaftlichen Betrieben in Mandelplantagen. Bei diesem Verfahren wird überschüssiges saisonales Regenwasser auf ruhende Obstgärten übertragen, wo es versickert und das Grundwasservorkommen wieder auffüllt. Sobald das Wasser aus humideren Tagen in den Grundwasserleiter zurückgespeist wurde, dient es wieder der Gemeinschaft im Allgemeinen, nicht nur einem einzelnen Landwirt oder einer Einzelperson.

Nach Abschluss der Forschungsarbeiten werden die Ergebnisse für die Entwicklung von Best Practice Verfahren für Mandelfarmer genutzt, um eine Beteiligung der landwirtschaftlichen Betriebe an der Wiederauffüllung und deren Nachhaltigkeit im Umgang mit Grundwasser zu fördern.

Unerwähnt ließ der Fernsehbeitrag auch den Sustainable Groundwater Management Act, ein Gesetz, das kürzlich zur Grundwasserregelung in Kalifornien in Kraft getreten ist. Dies erwirkt, dass alle Kalifornier für eine bessere Bewirtschaftung des Grundwassers im Staat verantwortlich sind. Durch jahrzehntelange Forschungen und Innovation ist die kalifornische Mandelgemeinschaft bereits darauf vorbereitet, diese neuen Vorschriften zu erfüllen.

Kontinuierliche Verpflichtung Gutes zu tun

Die Mandelgemeinschaft besteht zu über 90 Prozent aus Familienbetrieben, von denen viele bereits in dritter oder vierter Generation bewirtschaftet werden, und ist sich daher der Notwendigkeit bewusst, die Ressourcen für die jetzige und auch für zukünftigen Generationen sorgfältig zu verwalten und zu erhalten. Zudem engagiert sie sich dafür, ihren Mitarbeitern dauerhaft Arbeit zu bieten und auf diese Weise gleichzeitig ihre Familien, die lokalen Gemeinschaften und die Umwelt zu schützen.

Zu dieser Gemeinschaft, die über 100.000 Arbeitsplätze unterstützt und 11 Milliarden Dollar zum Bruttoinlandsprodukt Kaliforniens beiträgt, gehört auch Dave Phippen, der Mandelfarmer, der in dem Beitrag gezeigt wird und mit seiner Familie sowie seinen Mitarbeitern stetig daran arbeitet, Menschen auf der ganzen Welt ein gesundes Lebensmittel bieten zu können. Dave's Kommentare über sein Familienunternehmen, das von der steigenden Mandelnachfrage profitiert, wurden aus dem Zusammenhang gerissen und nur einseitig beleuchtet, denn das Engagement seiner Familie (und der gesamten Gemeinschaft) für Kaliforniens Land und die dortige Wirtschaft blieben unerwähnt.

Die kalifornischen Mandelbauern verfolgen das Bestreben, Gutes zu tun, ehrgeizig. Sie sind und bleiben an vielen anderen Aspekten der nachhaltigen, umweltverträglichen Landwirtschaft beteiligt, die in der Sendung unerwähnt blieben. Hierdurch wurde ein unzutreffendes Bild der Mandelgemeinschaft erzeugt, die sich seit langem dafür einsetzt, Mandeln besser, sicherer und gesünder anzubauen und die lokalen Gemeinschaften und die Umwelt zu schützen.

Zu diesem Zweck hat das Almond Board kürzlich die Mandelplantagen 2025 Ziele bekanntgegeben, die eine Reihe von messbaren Zielen enthalten auf die die Mandelfarmer in den Bereichen Wassereffizienz, Zero Waste (wie oben erwähnt), umweltfreundliche Schädlingsbekämpfung und lokale Luftqualität während der Ernte hinarbeiten. Diese bauen auf jahrzehntelangem Erfolg auf und stehen klar für unser Engagement zur kontinuierlichen Verbesserung.

Erfahren Sie hier mehr zu den Themen Nachhaltigkeit und Wassermanagement.

 

 

[1] University of California, 2010. Food and Agriculture Organization of the United Nations, 2012. Almond Board of California, 1990–94, 2000–14.

[2] California Almond Sustainability Program. Aug. 2017.

[3] California Department of Water Resources. California Water plan update 2013: Volume 3, Chapter 2.

[4] Mekonnen, M., & Hoekstra, A. The Green, Blue and Grey Water Footprint of Crops and Derived Crop Products. UNESCO – IHE Institute for Water Education. 2010

[5] Fulton, et al. Water-Indexed Benefits and Impacts of California Almonds. Journal of Ecological Indicators. Apr. 2018.

[6] Munier-Jolain, et al. Are the carbon costs of seed production related to the quantitative and qualitative performance? An appraisal for legumes and other crops. Plant, Cell & Environment. Volume 23, Issue 11. Nov. 2005.

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