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Der Lebenszyklus der Mandel

Die Mandeln wachsen im idealen mediterranen Klima in Kalifornien und ihr jährlicher Lebenszyklus hat viele verschiedene Phasen voller natürlicher Schönheit. Der Mandelanbau ist eine langfristige Herausforderung. Die Felder liefern gewöhnlich 25 Jahre lang Nüsse, das erste Mal kann nach drei Jahren geerntet werden.

Vom Feld auf den Teller.

Wer genussvoll in eine Mandel beißt, kann sich nur schwer vorstellen, welche Reise diese kleine Nuss hinter sich hat. Die Mandeln wachsen in Kaliforniens idealem mediterranem Klima und ihr jährlicher Lebenszyklus hat viele verschiedene Phasen voller natürlicher Schönheit. Der Mandelanbau ist eine langfristige Herausforderung. Die Bäume liefern gewöhnlich 25 Jahre lang Nüsse, das erste Mal kann nach drei Jahren geerntet werden.

Orchard to Table | The Almond Lifecycle

Von November bis Januar befinden sich die Mandelbäume in Winterruhe. Sie werfen ihre Blätter ab und gönnen sich in Kaliforniens kühlen, feuchten Wintern eine Pause. Die Böden speichern Regenwasser für die nächste Wachstumsphase und die Bäume Nährstoffe und Energie für die Ernte des kommenden Jahres. Gegen Ende der Ruhephase wachsen Knospen an den Ästen der Bäume und kündigen die Blütezeit an.

Zwischen Mitte Februar und Mitte März öffnen sich die Knospen der Mandelbäume zu wunderschönen weißen und hellrosafarbenen Blüten. Die meisten Mandelbäume sind nicht selbstbefruchtend. Daher werden auf den Feldern verschiedene Arten angepflanzt und Imker*innen bringen Honigbienenvölker, die die Befruchtung durchführen. Während der Blütephase suchen die Bienen auf den Feldern nach Pollen und Nektar. Wenn sie von Baum zu Baum fliegen, befruchten sie dabei die Mandelblüten.

Jede Mandel, die wir essen, verdanken wir einer Honigbiene, welche die Blüte bestäubt hat. Und jede Honigbiene, die die Mandelfelder besucht, findet hier ihre erste natürliche Nahrungsquelle des Jahres. So hat sie einen guten Start ins Jahr1 bevor sie zu anderen Feldfrüchten weiterzieht.

Von März bis Juni reifen die Mandelkerne und wachsen zu ihrer vollen Größe heran, während sich die Schale rund um den Kern verhärtet. Beide werden von einer weicheren äußeren Hülle geschützt. Sobald die Regenfälle im Frühling nachlassen und es wärmer wird, beginnen die Farmer*innen mit der Bewässerung ihrer Felder, um das Wachstum der Mandelbäume zu unterstützen. Dabei achten sie sorgfältig darauf, dass jeder Tropfen Wasser verantwortungsbewusst und effizient genutzt wird. Zu diesem Zeitpunkt können auch grüne Mandeln für verschiedene kulinarische Zwecke geerntet werden.

Im Juli springen die Hüllen der Früchte auf und geben die Mandelschalen frei. So können die Schale und der darin enthaltene Kern trocknen. Kurz vor der Ernte nehmen die Hüllen eine hellgelbe Farbe an und öffnen sich vollständig.

Zwischen August und Oktober werden die Mandeln mit einem mechanischen „Baumschüttler“ geerntet, der die Mandeln vom Baum schüttelt. Geschützt von ihrer äußeren Hülle und der Schale trocknen die Mandeln dann noch sieben bis zehn Tage in der warmen kalifornischen Sonne, bevor sie ebenfalls maschinell zu Reihen zusammengefegt werden. Danach fährt eine weitere Erntemaschine über die Reihen und saugt die Nüsse in einen Wagen, der sie zur nächsten Station ihrer Reise an den Rand der Felder bringt.

Jede Mandelsorte wird separat geerntet, daher findet dieser Prozess in den meisten Feldern zwei bis drei Mal statt. In dieser Zeit bilden die Mandelbäume außerdem bereits die Grundlagen für die Ernte im nächsten Jahr. Daher achten die Farmer*innen darauf, sie mit allem zu versorgen, was sie in dieser wichtigen Phase benötigen.

Nach der Ernte kommen die Mandeln in eine Enthülsungsanlage, wo die Kerne über eine Walze laufen und von Hülle, Schale und anderen Rückständen aus der Plantage –wie Zweigen und Steinen – befreit werden. Die Mandelfarmer*innen sorgen dafür, dass keine Abfälle entstehen und alles, was auf den Feldern produziert wird, auch verwendet wird. Die Schalen dienen als Einstreu für Vieh und die Hüllen sind ein wertvolles Futtermittel für Milchkühe. An weiteren Nutzungsmöglichkeiten wird derzeit geforscht. 

Im nächsten Schritt werden die Mandeln in der Sortiermaschine nach Größe in unterschiedliche Behälter sortiert. 

Nach der Sortierung werden die Mandeln unter kontrollierten Bedingungen gelagert, um ihre Qualität zu bewahren, bis sie entweder ausgeliefert oder in verschiedenen Formen für eine Vielzahl kulinarischer Zwecke weiterverarbeitet werden. Kalifornische Mandeln, die rund 80 % der weltweiten Mandelernte ausmachen, werden an Mandelfans in über 90 Ländern auf der ganzen Welt geliefert. Die größten Mandelfans gibt es aber in den USA. Dort werden jedes Jahr über 30 % der in Kalifornien angebauten Mandeln verzehrt.

Mandeln kann man auf unzählige Weisen, zu den unterschiedlichsten Anlässen und an allen möglichen Orten genießen! Ob ganz oder blanchiert, in Scheiben oder in Würfeln, als Mehl, Paste, Butter, Öl, Milch oder in einer anderen Form – Mandeln sind ein unglaublich vielseitiges und schmackhaftes Lebensmittel voller wertvoller Nährstoffe und überall auf der Welt ein wichtiger Bestandteil einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung.

1. USDA-ERS. Land Use, Land Cover and Pollinator Health: A Review and Trend Analysis. Juli 2017