Nachhaltigkeit trifft Innovationskraft
Ein häufiger Kritikpunkt bei Mandeln ist ihr Wasserverbrauch: In Kalifornien, der Hauptanbauregion, hat die Branche den Einsatz durch Mikro- und Tröpfchenbewässerung in den letzten 20 Jahren um 33 % gesenkt.1
Mandeln punkten gleich doppelt: Sie haben eine lange Haltbarkeit (bis zu zwei Jahre) und lassen sich vollständig verwerten – von der Nuss bis zu den Nebenprodukten.
Allein in der EU wird der Wert ungenutzter Lebensmittelströme auf über 132 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt (Word Ressources Institute, 2013, Europäische Kommission 2024).
Eine aktuelle Studie von Lacivita et al. (2024) belegt, dass das Upcycling von Mandel-Nebenprodukten erheblich zur Kreislaufwirtschaft und Vermeidung von Lebensmittelabfall beiträgt.
Das Startup RE-NUT aus der Schweiz zeigt, wie Nebenprodukte aus der Nussverarbeitung in hochwertige Zutaten verwandelt werden. Sie haben eine innovative Technologie entwickelt, mit der sich die Nussschalen (z.B. von Mandeln) in Nussmuse und andere Produktformate, wie Ballaststoffpulver für die Lebensmittelindustrie verarbeiten lassen.
Ein weiteres Beispiel liefert das US-Startup Renewal Mill, das Nebenströme aus der Produktion pflanzlicher Milch – etwa Okara aus Soja oder Rückstände aus der Mandelverarbeitung – zu Mehl und Backzutaten upcycelt und damit Zutaten für neue Waren wie Backmischungen oder veganen Kaffeeersatz schafft
Damit greifen solche Unternehmen einen zentralen Trend auf: Laut DCMN Brand Tracker 2023 interessieren sich 62 % der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher für Lebensmittel aus Nebenströmen – ein klares Signal an Produzenten und Marken, das Potenzial ungenutzter Rohstoffe zu erschließen.